Mehr Platz für Fußgänger

Zu Fuß gehen ist die effizienteste und platzsparendste Art sich durch die Stadt zu bewegen. Wissenschaftliche Studien haben ergeben, dass die Bereitschaft Wege zu Fuß zurückzulegen mit der Attraktivität der Wege und der Umgebung steigt. Dort wo man sich gut zu Fuß bewegen kann steigt auch der Umsatz des lokalen Einzelhandels. In der Sitzung des Verkehrsausschusses vom 19.09.2019 wurde das Thema „Mehr Platz für Fußgänger auf Gehwegen, die von Parkplätzen eingeengt werden“ behandelt und beschlossen, dass bei drei Straßen in Nürnberg mehr Platz auf den Gehwegen geschaffen werden soll. Ein Schritt in die richtige Richtung, den ich mir auch für die Nordstadt wünsche. Auch hier gibt es viele Gehwege auf denen nur sehr wenig Platz für Fußgänger*innen bleibt. Als Beispiel sei hier die Wilderstraße genannt. Dort ist beidseitig halbes Gehwegparken gestattet, obwohl der Gehweg nur 1,80 Meter breit ist. Es verbleiben durch die parkenden Autos dann nur noch zwischen 60 cm und 1 Meter für die Fußgänger*innen. Bemerkenswert ist dabei, dass es vor der Umsetzung erst einen politischen Diskurs im Verkehrsausschuss benötigt hat, obwohl die Mindestbreiten für Gehwege in Regelwerken bereits definiert sind.
Erst eine Gehwegbreite von 2,50 Metern ermöglicht die ungehinderte Begegnung von zwei Fußgänger*innen auch mit Kinderwagen, Handtaschen, Gehstock oder Regenschirm. Überall dort, wo diese Mindestbreiten nicht erfüllt werden, sollte die Verwaltung von sich aus tätig werden und ggfls. in der Vergangenheit regelwidriges beschildertes Gehwegparken rückgängig machen. Zusätzlich benötigen wir auch häufigere Kontrollen des ruhenden Verkehrs und höhere Bußgelder. Insbesondere das Parken im Kreuzungsbereich und auf abgesenkten Bordsteinen stellt häufig eine Gefährdung dar und sollte konsequent sanktioniert werden. Auch Abschleppen und Umsetzen von Fahrzeugen sollte in solchen Fällen kein Tabu sein, schließlich geht die Sicherheit vor. Wandeln wir zusammen unsere Nordstadt von einem autogerechten Stadtteil in den nächsten Jahren in einen menschengerechten Stadtteil um!

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